Lohnt sich eine Solaranlage 2023?

Lohnt sich eine Solaranlage?

Die Kosten steigen, unglücklicherweise insbesondere Wohn- Energie-, und Heizkosten. Zu Recht fragen sich viele Menschen, ob eine Solaranlage noch sinnvoll ist. Eine pauschale Antwort gibt es auf diese Frage nicht, so viel vorneweg. Zwischen den Schwarz-Weiss Tönen muss jeder Haushalt auch die Grautöne sehen und in die Entscheidung pro oder contra Photovoltaik einfliessen lassen. Aus diesem Grund haben wir uns diesem Thema angenommen und schauen neben der Photovoltaik auch auf die Solarthermie, die zur Heisswasseraufbereitung ebenso eine wichtige Rolle spielt.

Generelle Informationen einer Photovoltaikanlage

Noch vor einigen Jahren war die Einspeisevergütung für Hauseigentümer profitabel. Das hat sich mit der Reduzierung der Vergütung grundlegend geändert. Heute lohnt es sich für Ein- oder Mehrfamilienhäusern nicht mehr, auf zusätzliche Einnahmen ihrer Photovoltaikanlage zu spekulieren. Dennoch gibt es knallharte Fakten, die für eine Neuinstallation einer Solaranlage auf dem Haus sprechen. Denn die Preisexplosion von Heiz- und Energiekosten hat die Lage völlig vollständig verändert.

Solarthermie und Photovoltaik in Kombination auf einem Schrägdach eines Einfamilienhauses.

Was kostet uns der Strom von morgen?

Gegenwärtig liegt der zentrale Punkt in der Kostenreduzierung privater Haushalte und gewerblicher Betriebe. Denn normale Strom- und Gaspreisen haben unzumutbare Kosten erreicht. 

Deshalb muss der Fokus von Photovoltaikanlagen auf bezahlbaren Kosten, finanzieller Stabilität und Versorgungssicherheit von Energie liegen. 

Gehen wir von einem jährlichen Stromverbrauch von ca. 4500 kWh für eine vierköpfige Familie aus. Wieviel Sie heute für diesen Strom bezahlen, wird mit einem Blick auf die Stromrechnung sichtbar. Doch wieviel bezahlen Sie in zwei, fünf oder zehn Jahren? Genau an dieser Stelle rückt die Berechnung der Photovoltaikanlage ins Zentrum.  

Momentan kostet die Installation einer 5 kWp Anlage zwischen 7.000 – 11.000 Euro. Hinzu kommen rund 100 – 250 Euro jährlicher Wartungskosten. Diese Kosten sollten von Anfang an in die Photovoltaik Finanzierung einberechnet werden. Aus gutem Grund: Denn dann sind auch die Wartungskosten bereits inklusive der monatlichen Beiträge. Beachten Sie, dass dies Richtwerte sind, denn die Preise unterscheiden sich regional und auch von Hersteller zu Hersteller. Aber es ist sicher hilfreich, diese Zahl als Mittelwert zu nutzen. 

Die passende Photovoltaikanlage finden 

Mit einer 5 kWp Anlage könnten Familien bereits energieautark leben. Das bedeutet, es wird kein Strom vom öffentlichen Netzanbieter benötigt. Sollten Sie weitere Gerätschaften wie eine Wallbox für das E-Auto, eine Sauna und / oder einen Swimmingpool planen, kann die Anlage später durch Solarmodule und Stromspeicher erweitert werden. 

Natürlich wäre es theoretisch möglich, die geplante Photovoltaikanlage von Anfang an grösser zu planen und zu installieren. Wir geben jedoch zu Bedenken, dass Fachleute eine zu grosse PV-Anlage nicht favorisieren. Aus einem einfachen Grund: Wo soll die erzeugte, aber nicht genutzte Energie hin? Sie würde sprichwörtlich in der Luft verpuffen. Damit wäre auch die Rentabilität Ihrer Photovoltaikanlage in Frage gestellt. Deshalb ist eine persönliche Beratung mit einem Energieberater wichtig. Verbrauch, Hausgrösse und zukünftige Installationen werden von einer Fachfirma für Photovoltaik detailliert berechnet.

Kurzfristig: Den tägliche Stromverbrauch planen 

Hinzu kommt, dass moderne Stromspeicher heute weitaus besser arbeiten als noch vor einigen Jahren. Durch den geringen Platzbedarf und die Möglichkeit Stromspeichermodule zu erweitern, geraten sie in ein positives Gedankenzentrum. Vergrössert sich der Energiebedarf, kann die erzeugte Energie im Haus im neuen Speichermodul gespeichert werden.

Langfristig: Die Stromcloud sorgen für Versorgungssicherheit 

Anders sieht es aus, wenn Sie eine 6 kWp Anlage installieren lassen und eine Stromcloud nutzen. In die Stromcloud wird erzeugter Strom „eingezahlt“ und kann an sonnenarmen Zeiten wie im Winter wieder abgerufen werden.

Rentabilität von Photovoltaikanlagen heisst autark leben

Die finanziellen Aspekte spielen natürlich immer eine Rolle. Denn eine Finanzierung muss den Möglichkeiten entsprechend geplant werden. Dennoch sollte der Fokus der Rentabilität von Solarstromanlagen nicht darauf abzielen, ob der Strom öffentlicher Anbieter billiger ist. Weil eine weiterer Punkt auf dem Tisch liegt: 

Der drohende Blackout in Deutschland 

Selbst der Wirtschaftsminister kann keine klaren Aussagen machen. Niemand weiss, ob es zu einem Blackout kommen kann. Sollte in einem solch kritischen Moment der Gefrierschrank gut gefüllt sein, wird es eng. Sehr eng. Ohne Strom keine Kühlung.  

Ebenso betroffen sind Menschen, die im Home Office arbeiten. Wie gehen sie mit einem Blackout um, wenn weder Computer, noch Internet oder Telefon funktionieren? Alles Geräte auf Basis von Strom. Dann ist das Einkommen in Gefahr – selbst wenn es ein Zweiteinkommen ist, das die Familie unterstützt. 

Solarthermie Anlage mit Vakuumröhren.

Nutzen und Kosten einer Solarthermie …

… belaufen sich in erster Linie auf die Investition und Montage. Ist die Solarthermie einmal installiert, fallen abgesehen von der jährlichen Wartung keine weiteren Kosten an. Dies ist wichtig, um langfristig das Familienbudget zu planen.  

Ebenfalls hinzuzuziehen wäre die Lebensdauer einer Solarthermie. Im Allgemeinen geben die Hersteller der Sonnenkollektoren eine Lebenszeit zwischen 10 und 25 Jahren an. Abrupte Ausfälle sind in der Regel nicht zu erwarten, und sollte es dennoch zu einem plötzlichen Ausfall durch Mängel kommen, tritt die Garantie des Herstellers in Kraft. Vielmehr sind Verschleißerscheinungen die Ursache für einen allmählichen Leistungsabfall im Laufe der Jahre.  

Perspektivisch den Nutzen der Solarthermie betrachten

Doch Sie müssen hier nicht an der Sinnhaftigkeit von Solarthermien zweifeln. Denn eine Studie der Universitäten von Lyngby und Lund zeigte, dass Solarthermien auch nach mehr als 20 Jahren sowohl funktionstüchtig als auch effizient sind. Vielmehr konnte die Leistung aufgrund der technischen Weiterentwicklung auch in und nach 20 Jahren gesteigert werden. Eine andere Studie aus Amerika belegten, dass selbst nach 22 Jahren die Heisswasseraufbereitung der Solarthermie funktionierte, wenn auch die Leistung reduziert war. In Portugal fand man heraus, dass auf die Leistungsreduzierung ca. 0,6 Prozent pro Jahr ausfiel. 

Hersteller legen Wert darauf, dass ihre Anlagen die durchschnittliche Betriebszeit von wenigstens 20 Jahren erreichen. Am Ende des Tages spielen jedoch immer Witterungsbedingungen wie extreme Temperaturen oder Unwetter eine Rolle. Die Kosten von etwa 4.000 bis 8.000 Euro für eine reine Solarthermie zur Warmwasseraufbereitung sind also äusserst gering, insbesondere wenn man diesen Preis auf 20 Jahre herunterrechnet. Ein Preis, der eine 4-köpfige Familie täglich mit Heisswasser versorgt. Ganz ohne zusätzliche Kosten. 

Solarthermie mit Unterstützung des Heizsystems

Soll die Solarthermie auch das Heizsystem des Hauses unterstützen – was möglich ist – dann müssen für ein Haus von ca. 150 Quadratmeter noch einmal 8.000 – 9.000 Euro hinzugerechnet werden. Ob sich dieser Preis lohnt, entscheidet die Grösse des Hauses sowie bisherige Heizkosten. Doch ausser acht lassen sollte niemand zukünftige Kosten für Heisswasser und Heizsysteme. Im Hinblick auf derzeitige Krisen sind solche Perspektiven lebenswichtig! Schon deshalb ist es für eine Familie vorteilhaft, solche Rechnungen mit einem Energieberater oder Photovoltaik Firma durchzusprechen, um das Für und Wider abzuwägen. Ab wann sich also eine Solarthermie für Warmwasser rentiert, zeigt sich bei näherer Betrachtung Ihrer individuellen Daten. 

Fazit

Der Fokus von Photovoltaikanlagen hat sich in den letzten zwei Jahren dramatisch verändert. Es geht heute vielmehr darum, einen drohenden Blackout mit eigenem Strom zu meistern und den steigenden Kosten die Stirn zu bieten.