Solarpflicht

Das sollten Hauseigentümer zur Solarpflicht wissen!

Wussten Sie, dass die sogenannte Solarpflicht schon im Jahr 2021/22 eingeführt wurde? Auch wenn nicht alle Bundesländer diese neue Verordnung zu diesem Zeitpunkt einführten, so bleibt doch zu erwarten, dass die Pflicht zu Solaranlagen früher oder später in ganz Deutschland durchgesetzt wird. Bisher gilt die Regelung vor allem bei Dachsanierungen sowie Neubauten bzw. gewerblich genutzten Gebäuden. Diese sind je nach Bundesland und Beginn der Solarpflicht aufgefordert, die neuen Auflagen zu erfüllen um den Klimaschutzzielen gerecht zu werden.

Die unterschiedliche Photovoltaik-Pflicht mag etwas verwirren und dem ein oder anderen ungerecht erscheinen. So haben Bundesländer wie Sachsen, Thüringen oder Mecklenburg-Vorpommern noch gar keine Solarpflicht entwickelt. Gewerbetreibende müssen den neuen Auflagen hier also noch nicht nachkommen. Doch die Länder dürfen ihre eigenen Entscheidungen diesbezüglich treffen und tun dies wie die Realität zeigt. Dennoch soll ganz Deutschland bis zum Jahr 2045 klimaneutral sein, so sieht es das Klimaschutzgesetz vor. 

Welche Ziele hat das Klimaschutzgesetz?

Die Regelung zur Solarpflicht ist Teil eines der gesteckten Ziele der Bundesregierung. So soll bereits im Jahr 2030 80 Prozent des gesamten Strombedarfs aus privaten, gewerblichen und industriellen von erneuerbaren Energien stammen. Die Solarenergie ist ein Teil des Ganzen, schließlich kommt z.B. auch die Windkraft zum Einsatz. Ein solches Ziel findet nur eine reale Umsetzung, wenn frühzeitige Regelungen getroffen werden.

Im ersten Schritt wurde die Solarplicht vor allem Dachsanierungen und Neubauten beschlossen. Bei Dachsanierungen ist der Arbeits- und Kostenaufwand geringer, wenn die Sanierung und Installation von Solarmodulen in einem Arbeitsschritt erledigt wird. So sind insbesondere ältere Gebäude von der Solarpflicht betroffen, sobald Hauseigentümer eine Modernisierung des Hauses planen. Dabei entsteht zwangsläufig ein finanzieller Mehraufwand, der die Kosten einer Sanierung um ca. 10.000 bis 20.000 Euro erhöht. 

Solarpflicht für Privathaushalte und Gewerbetreibende? Ab wann gilt die solare Baupflicht? Wir klären auf.

Welche Bundesländer haben keine Solarpflicht? 

Mit Stand März 2023 haben einige Bundesländer noch keine Solarpflicht geplant oder beschlossen. Dazu gehören Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Hessen und das Saarland. 

Doch Pläne, die Solarpflicht umzusetzen, gibt es auch in diesen Bundesländern. So sieht das sächsische Energie- und Klimaprogramm bisher eine tief gehende Prüfung zur realistischen Umsetzung der Solarpflicht vor. Geht es nach dem Umweltminister Wolfram Günther soll die Solarpflicht zukünftig zuerst auf öffentlichen Gebäuden und gewerblichen Neubauten umgesetzt werden. Dies beträfe in erster Linie schulische Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Behörden, Kommunen und Rathäuser. Ferner wären ebenso Industriebauten und Gewerbeimmobilien verpflichtet, Solardächer zu errichten. Denken wir hierbei an produzierende Betriebe, Industrie oder Hotellerie. Ähnlich wie andere Bundesländer auch, greift man in Sachsen perspektivisch auf bereits versiegelte Flächen wie Parkplätze, um Sonnenenergie zu erzeugen. Wie lange es dauert, diese Pläne umzusetzen, ist bisher noch nicht klar. 

Sicherlich möchten Sie wissen, ob Ihr Bundesland zu den Regionen gehört, die den Ausbau Erneuerbarer Energien zügig voranbringen. Schauen wir, wie sich die Situation in ganz Deutschland gestaltet. Denn die Einführung der Solarpflicht wird überraschenderweise bisher in den einzelnen Bundesländern völlig unterschiedlich gehandhabt. Die Ausführung letztendlich ähnelt dann doch wieder. Positiv zu vermerken ist, dass die meisten privaten Haushalte zum großen Teil noch von einer Solarpflicht verschont bleiben. 

Dennoch sind die Länder im Zugzwang. Denn es geht nicht nur allein um die Solarpflicht und die deutsche Klimaneutralität bis 2045. Ein Meilenstein auf diesem Weg ist der CO2-freie Alltag im Jahr 2030. Der Kohleausstieg verlangt in diesem Zusammenhang weitere Maßnahmen, wenn es um Heizungssysteme geht. Mit den derzeitigen Strompreisen wird sich niemand für eine Wärmepumpe ohne Photovoltaikanlage im Haus entscheiden. Die Solaranlage bleibt dann als einzige Option, um dem Kohleausstieg und der Solarpflicht nachzukommen und gleichzeitig die Verbrauchskosten für Strom und Heizung im Überblick zu behalten.

Doch die Solarpflicht kann ebenso mit anderen Möglichkeiten geschaffen werden. Die Dächer von Wohn- und Gewerbeimmobilien sind die eine Option. Daneben gibt es weitere, interessante Optionen wie Lärmschutzwände mit integrierten Solarmodulen oder sogar speziell angelegte Solarstraßen, die streckenweise Straßen überdachen und somit Strom erzeugen. Die finanzielle Belastung, eine Photovoltaikanlage zu installieren, muss also nicht allein auf dem Rücken der Menschen ausgetragen werden. 

Die Hauptstadt: Vorbildfunktion mit Solarpflicht ab 2023

Berlin verpflichtet Hauseigentümer von Neubauten ab dem 1. Januar 2023 mit einer PV-Anlage auf dem Dach oder einer Solarthermie an der Gebäudefassade. In dieses Gesetz fallen auch Wohngebäude mit einer geplanten Dachsanierung bzw. Eigentümer von Bestandsgebäuden. 

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Nachfolgend haben wir Ihnen eine kurze Übersicht über die Solarpflicht in den einzelnen Bundesländern erstellt: 

Hier gilt die Solarpflicht schon seit 2022

Zwei Bundesländer begannen schon früh mit der Solarpflicht: Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. In Baden-Württemberg wurde die Solarpflicht für Nichtwohngebäude ab dem 1. Januar 2022 festgelegt. Seit 1. Mai 2022 müssen auch neue Wohngebäude (also Neubauten von Wohngebäuden) mit einer Photovoltaik- oder einer Solarthermie ausgestattet werden. Hauseigentümer, die eine Dachsanierung planen, sind ab dem 1. Januar 2023 angehalten, mit der Sanierung auch gleichzeitig eine Photovoltaikanlage zu installieren. 

Nordrhein-Westfalen wiederum begann mit dem 1. Januar 2022 die Solarpflicht mit neuen Parkflächen von einer Größe mehr als 35 Stellplätzen. Hier ist eine Überdachung mit Photovoltaikanlage vorgeschrieben. Zum Einsatz kommt diese Regelung jedoch nur für Flächen, die zu einem Nichtwohngebäude gehören, beispielsweise einem Shopping-Center mit Parkflächen. 

Sofern Sie in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern oder im Saarland wohnen, haben Sie Glück. Dann sind Sie noch nicht von der Solarpflicht betroffen. Vermutlich werden auch diese Bundesländer irgendwann nachziehen. Schwer betroffen sind Hauseigentümern von alten Gebäuden auf dem Land. Wer auf das Land gezogen ist und eine günstige Immobilie erworben hat, wird bei der Sanierung des Gebäudes schnell auf das Thema Solarpflicht stoßen. Denn alle sanierungsbedürftigen Dächer müssen nun mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden.