Clever Heizen mit Photovoltaik
Alles Inklusive. Ausser Sonne.
Top-Deal inkl. Beratung in Deiner Region finden!

Heizen mit Photovoltaik: Möglichkeiten und Effizienz
Das Sonnenlicht, das täglich auf die Erde trifft, reicht theoretisch aus, um den gesamten Globus mit Strom zu versorgen. Dank technologischer Fortschritte kannst Du Solarstrom jetzt auch für Heizsysteme nutzen. Heizen mit Photovoltaik (PV) ist grundsätzlich möglich, wenn die PV-Anlage und der Stromspeicher präzise dimensioniert sind. Doch wie effizient und wirtschaftlich ist diese Methode tatsächlich?
Inhaltsverzeichnis
- Warum Heizen mit Photovoltaik?
- Ist Heizen mit Photovoltaik möglich?
- Elektroheizungen mit Photovoltaik nutzen
- Verschiedene Heizsysteme mit Photovoltaik
- Wie funktioniert das Konzept Heizen mit Photovoltaik?
- Stromspeicher richtig dimensionieren
- Zukunftstrend: Mit Wärmepumpe und Photovoltaik heizen
- Elektrische Heizung mit Photovoltaik für einen Raum
- Bivalent Heizen: Der Photovoltaik-Heizstab
- Fazit: Ist Heizen mit Photovoltaik wirtschaftlich effizient?
Warum Heizen mit Photovoltaik?
Die Nutzung von Solarstrom nimmt stetig zu, und immer mehr Menschen denken darüber nach, die Vorteile von Photovoltaik für ihre Heizbedürfnisse zu nutzen. Photovoltaikanlagen sind primär darauf ausgelegt, Strom zu erzeugen und nicht direkt Wärme. Doch durch geschickte Kombination von PV-Systemen mit geeigneten Heiztechnologien lässt sich Sonnenenergie auch zur Erwärmung von Gebäuden verwenden. Das unterstützt die Vision einer nachhaltigen Lebensweise, die auf den Einsatz fossiler Brennstoffe verzichtet.
Ist Heizen mit Photovoltaik möglich?
Grundsätzlich ist das Heizen mit Solarstrom möglich, erfordert jedoch eine durchdachte Planung und eine präzise Abstimmung zwischen Stromerzeugung, -speicherung und -verbrauch. Vor allem in den Wintermonaten wird mehr Energie benötigt, während die Sonneneinstrahlung schwächer ist. Das Ertragsverhältnis zwischen Sommer- und Wintermonaten beträgt etwa zwei Drittel zu einem Drittel, was bedeutet, dass im Winter nur halb so viel Solarstrom zur Verfügung steht wie im Sommer. Daher ist es wichtig, den Stromverbrauch des Gebäudes genau zu kennen und den Speicher entsprechend zu dimensionieren. Ein gut dimensionierter Stromspeicher kann den tagsüber erzeugten Solarstrom bis zum Verbrauch zwischenspeichern und jederzeit zur Verfügung stellen.
Niedrigenergiehäuser, auch Passivhäuser genannt, benötigen im Durchschnitt etwa 10 Watt pro Quadratmeter. Ein Haus mit einer Fläche von 140 Quadratmetern benötigt daher eine Heizleistung von 1,4 Kilowatt oder 1400 Watt. Diese Menge kann realistisch mit einer Photovoltaikanlage erzeugt werden, sofern sie richtig dimensioniert ist.

Solarstrom vom eigenen Dach?
Schnell und einfach zum eigenen Solarstrom mit Deiner PV-Anlage.
Elektroheizungen mit Photovoltaik nutzen
Elektroheizungen, wie Radiatoren oder Konvektoren, verbrauchen viel Strom und sind daher oft weniger effizient, wenn sie ausschließlich mit Photovoltaik betrieben werden sollen. In einem durchschnittlichen Haus von etwa 100 Quadratmetern wären etwa 12.000 kWh Strom pro Jahr erforderlich, um alle Räume zu beheizen. Eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 10 kWp würde allein nicht ausreichen, um diesen Bedarf zu decken. Zusätzlicher Strom müsste zugekauft werden, was die Kosten in die Höhe treibt. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von rund 42 Cent pro kWh (Stand Januar 2024) würden zusätzliche Kosten von etwa 3780 Euro entstehen.
Elektroheizungen können jedoch in bestimmten Situationen sinnvoll sein. Zum Beispiel kann eine Infrarotheizung im Badezimmer morgens für ein paar Stunden eingeschaltet werden, um eine angenehme Raumtemperatur zu erreichen. Diese Art der Nutzung ist kosteneffizienter, weil sie zeitlich begrenzt und auf einen kleineren Raum fokussiert ist.
Verschiedene Heizsysteme mit Photovoltaik
Um Solarstrom effizient zum Heizen zu nutzen, ist die Wahl des richtigen Heizsystems entscheidend. Eine effektive Wärmedämmung ist dabei unerlässlich, um den Energieverbrauch zu minimieren. Eine schlecht gedämmte Gebäudehülle kann bis zu 30 % der Wärme verlieren, was die Effizienz jeder Heizungsart, einschließlich der mit Photovoltaik betriebenen, erheblich beeinträchtigt.
-
Eine besonders effiziente Lösung ist die Wärmepumpe. Diese benötigt nur für den Antrieb Strom und gewinnt die eigentliche Wärme aus der Umgebungsluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser. Je nach den örtlichen Gegebenheiten und den baulichen Möglichkeiten können Luftwärmepumpen, Erdwärmepumpen oder Wasserwärmepumpen eingesetzt werden. Diese Systeme sind erheblich energieeffizienter als herkömmliche elektrische Heizungen, da sie ein Vielfaches der eingesetzten elektrischen Energie als Wärmeenergie bereitstellen.
-
Eine weitere Möglichkeit zur Nutzung von Solarenergie ist die Solarthermie. Diese kann das bestehende Heizsystem unterstützen, insbesondere durch die Bereitstellung von Warmwasser. In Gebäuden mit wasserführenden Heizsystemen kann Solarthermie auch zur Erwärmung der Räume beitragen. Der Vorteil liegt in der Integration in bestehende Systeme mit geringem Aufwand und moderaten Kosten.
Wie funktioniert das Konzept Heizen mit Photovoltaik?
Das Heizen mit Photovoltaik beruht auf der Umwandlung von Sonnenenergie in Strom durch Solarmodule. Der erzeugte Gleichstrom wird über einen Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt, der dann im Haushalt genutzt werden kann. Elektrische Heizsysteme wie Konvektoren oder Infrarotheizungen können diesen Strom direkt nutzen. Allerdings ist der Strombedarf herkömmlicher Heizungen zu hoch, um ein ganzes Haus über die Wintermonate hinweg effizient zu beheizen.
Deshalb sind Wärmepumpeneine bessere Lösung, da sie Strom nur als Antriebsquelle nutzen und wesentlich weniger Energie verbrauchen. Voraussetzung ist jedoch, dass der Stromspeicher eine ausreichend große Kapazität hat, um sowohl den Haushaltsstrombedarf als auch die Heizenergie zu decken.
Stromspeicher richtig dimensionieren
Ein durchschnittlicher Haushalt hat einen Stromverbrauch von etwa 4000 kWh pro Jahr. Wenn eine Wärmepumpe genutzt wird, erhöht sich dieser Verbrauch um etwa 40 %. Die Anschaffungskosten für größere Stromspeicher sind hoch, aber durch die eingesparten Heizkosten kann sich diese Investition langfristig lohnen. Ohne Speicher kann nur etwa 30 % des Solarstroms direkt genutzt werden, während mit Speicher der Anteil auf 60-70 % steigt. Im Gegensatz zu den jährlichen Kosten für Gas, Heizöl oder Pellets ist der Kauf eines Stromspeichers eine einmalige Investition. Viele Stromspeicher haben eine Nutzungsdauer von 25 Jahren und bieten während dieser Zeit mehrere Tausend Ladezyklen. Eine gründliche Beratung durch einen Energieberater hilft Dir, die richtige Speichergröße und Anlagekonfiguration zu bestimmen.

Fachfirma für eine Solaranlage gesucht?
In nur 2 Minuten zum Angebot für Deine Solaranlage.
Zukunftstrend: Mit Wärmepumpe und Photovoltaik heizen
Wärmepumpen gehören zu den modernsten Heizsystemen. Sie nutzen Umgebungsenergie aus dem Erdreich, der Luft oder dem Wasser und wandeln diese mithilfe einer speziellen Technologie in Wärme um. Dieser Prozess benötigt etwa ein Drittel der Energie in Form von Strom, die idealerweise durch eine Photovoltaikanlage bereitgestellt wird.
Nach dem Amortisationszeitpunkt der Wärmepumpe und PV-Anlage entstehen außer den Wartungskosten keine weiteren finanziellen Aufwendungen. Während andere Heizsysteme weiterhin Kosten für Brennmaterialien verursachen, ist der Betrieb der Wärmepumpe nahezu kostenfrei, wenn die benötigte Energie aus einer PV-Anlage stammt.
Elektrische Heizung mit Photovoltaik für einen Raum
In bestimmten Fällen kann es sinnvoll sein, nur einen Raum mit einer elektrischen Heizung zu beheizen. In einem Haus, das hauptsächlich mit einem Kaminofen geheizt wird, könnte zum Beispiel ein Schlafzimmer oder Badezimmer durch eine PV-betriebene Elektroheizung auf eine angenehme Temperatur gebracht werden. Eine solche Kombination ist sinnvoll, wenn die regulären Stromkosten durch die Nutzung der Elektroheizung gesenkt werden können.
Für kleinere Anwendungen, wie das temporäre Beheizen eines Badezimmers, ist ein Badheizkörper mit Handtuchwärmer (400-800 Watt) eine gute Lösung. Er benötigt nur wenige Stunden pro Tag Strom, der durch die PV-Anlage bereitgestellt werden kann, wodurch die Betriebskosten minimiert werden.
Bivalent Heizen: Der Photovoltaik-Heizstab
Eine der neuesten Technologien für den Einsatz von Photovoltaik ist das bivalente Heizen mit einem Heizstab. Dieser erwärmt Brauch- oder Heizungswasser, das dann über die Heizkörper im Haus verteilt wird. Der Heizstab wird durch Solarstrom betrieben, sodass keine zusätzlichen Heizkosten entstehen. Diese Methode ermöglicht es, den Heizkessel in den Sommermonaten ausgeschaltet zu lassen und die Heizkosten weiter zu reduzieren.
Fazit
Die Photovoltaiktechnologie hat sich deutlich weiterentwickelt und bietet inzwischen Lösungen für die kombinierte Nutzung von Strom- und Heizsystemen. Mit Wärmepumpen, Solarthermie und bivalenten Heizungen kannst Du Solarstrom auch effizient für die Heizung verwenden. Um eine wirtschaftliche Rentabilität zu gewährleisten, ist es jedoch notwendig, die anfänglichen Investitionskosten und die spezifischen Gegebenheiten des Gebäudes zu berücksichtigen.
Eigenheimbesitzer sollten die Möglichkeiten der Solarenergie voll ausschöpfen, um langfristig von sinkenden Energiekosten zu profitieren. Die Kombination von Photovoltaik und effizienten Heizsystemen bietet eine zukunftssichere und umweltfreundliche Lösung zur Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
Häufig gestellte Fragen:
Ist Heizen mit Photovoltaik im Winter effizient?
Im Winter steht aufgrund der geringeren Sonneneinstrahlung weniger Solarstrom zur Verfügung. Ein gut dimensionierter Stromspeicher kann jedoch helfen, den tagsüber erzeugten Solarstrom für den abendlichen und morgendlichen Heizbedarf zu speichern und so die Effizienz zu steigern.
Welche Heizsysteme sind am besten für die Kombination mit Photovoltaik geeignet?
Wärmepumpen gelten als die effizienteste Lösung, da sie Strom nur für den Antrieb nutzen und Wärme aus der Umgebung gewinnen. Auch bivalente Systeme wie Heizstäbe und Infrarotheizungen können sinnvoll eingesetzt werden, insbesondere für kleinere Räume oder temporäre Heizungen.
Wie kann ich meinen Eigenverbrauchsanteil beim Heizen mit Photovoltaik maximieren?
Ein Stromspeicher hilft, den tagsüber erzeugten Solarstrom für den späteren Verbrauch zu speichern, was den Eigenverbrauchsanteil von etwa 30 % auf 60-70 % steigern kann. Zusätzlich können intelligente Energiemanagementsysteme den Stromverbrauch optimieren.
Was sind die größten Vorteile des Heizens mit Photovoltaik?
Die Vorteile umfassen geringere Energiekosten durch erhöhten Eigenverbrauch, größere Unabhängigkeit von Energieversorgern, und eine deutliche Reduzierung der CO₂-Emissionen. Zudem gibt es staatliche Förderungen und steuerliche Vorteile für nachhaltige Heizsysteme.
Welche staatlichen Förderungen gibt es für das Heizen mit Photovoltaik?
Es gibt verschiedene Förderprogramme, wie Zuschüsse vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und KfW-Kredite. Diese können bis zu 40 % der Kosten für nachhaltige Heizsysteme abdecken. Zusätzlich gibt es seit 2023 einen Nullsteuersatz für Photovoltaikanlagen und Zubehör.
Bildquellen: © Shuttertsock - RossHelen | © Shuttertsock - guteksk7 | © Shuttertsock - anatoliy_gleb | © Shuttertsock - beton studio | © Shuttertsock - Halfpoint | © Shuttertsock - Robert Nyholm | © Shuttertsock - Mabeline72 | © Shuttertsock - PhotoSGH