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Photovoltaik-Inselanlage: Autarke Energie für Dein Zuhause

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Katharina Wendlandt

13.08.2024

Eine Photovoltaik-Inselanlage bietet interessante Möglichkeiten zur Stromerzeugung. Diese Anlagen, die bisher vor allem in Ferienhäusern oder auf mobilen Fahrzeugen genutzt wurden, können auch ein Einfamilienhaus vollständig mit Strom versorgen und bieten dadurch völlige Unabhängigkeit von Netzbetreibern.

Was ist eine Photovoltaik-Inselanlage?

Photovoltaik-Inselanlagen sind Solarsysteme, die nicht an das Stromnetz angeschlossen sind. Sie arbeiten autark und bieten Vor- und Nachteile. Wenn Du vollständig energieautark leben möchtest, ist eine Inselanlage ideal, da sie weder genehmigt noch beim Marktstammdatenregister oder dem Finanzamt gemeldet werden muss. Das spart Steuern auf den Eigenverbrauch. Allerdings kannst Du bei unzureichender Stromproduktion keinen Strom vom Netz beziehen, und überschüssiger Strom kann nicht eingespeist werden.

Eine präzise Ermittlung des Stromverbrauchs ist entscheidend für die richtige Dimensionierung der Inselanlage. Die Anschaffungskosten sind etwa doppelt so hoch wie die einer herkömmlichen PV-Anlage, und es gibt keine Förderungen. In Deutschland sind private PV-Inselanlagen wirtschaftlich in der Regel nicht rentabel, da die energetische Bilanz oft negativ ausfällt, wenn die Anlage nicht das ganze Jahr über genutzt wird, wie zum Beispiel bei Ferienhäusern.

Autark leben mit Solarstrom

Die Entscheidung für eine Inselanlage sollte gut überlegt sein, denn im Falle von Störungen gibt es keinen Strom vom öffentlichen Netz. Erweiterungen der Anlage sind in der Regel nicht möglich, und die Berechnung der Komponenten muss sehr genau sein.

Besonders wichtig ist die richtige Dimensionierung des Stromspeichers. Ein ausreichend großer Stromspeicher kann für Autarkie sorgen, ist aber teuer – die Kosten liegen zwischen 20.000 und 40.000 Euro. Die Dimensionierung des Stromspeichers ist entscheidend für den Erfolg der Inselanlage. Bei Unsicherheit solltest Du Dich an Solarfachbetriebe wenden.

Unterschiede zu herkömmlichen PV-Anlagen

Der Hauptunterschied zwischen einer Inselanlage und einer herkömmlichen PV-Anlage ist das Fehlen einer Netzverbindung. Bei einer Inselanlage kann kein Strom ins Netz eingespeist werden, und bei einem Ausfall kann kein Strom vom Netz bezogen werden. Deshalb sollte eine Inselanlage immer mit einem ausreichend großen Stromspeicher kombiniert werden.

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Aufbau einer Solar-Inselanlage

Der Aufbau einer Solar-Inselanlage ähnelt einer herkömmlichen PV-Anlage: Die Solarmodule sammeln Sonnenenergie, die über einen Wechselrichter zum Haus oder Stromspeicher geleitet wird. Eine Inselanlage enthält zusätzlich einen speziellen Laderegler, der den Speicher schützt und das Ladeverhalten anpasst. Der Stromspeicher versorgt das Haus, wenn keine Sonne scheint. Ein Wechselrichter wandelt den gespeicherten Gleichstrom in Wechselstrom um, der für Haushaltsgeräte benötigt wird. Die richtige Dimensionierung der Module und Speicher ist entscheidend, um jederzeit ausreichend Strom zur Verfügung zu haben.

Vorteile einer PV Inselanlage

  • Unabhängigkeit von Stromanbietern

    Besonders in abgelegenen Regionen ohne Stromanschluss bietet eine Inselanlage eine zuverlässige Stromversorgung.

  • Autarkie

    Du beziehst keinen Strom aus dem Netz, was Deine Unabhängigkeit von steigenden Stromkosten garantiert.

  • Stromversorgung bei Netzausfall

    Eine Inselanlage funktioniert unabhängig von Netzstörungen.

  • Umweltfreundlicher Strom

    Erzeugung von grünem Strom ohne monatliche Kosten.

  • Geringer bürokratischer Aufwand

    Keine Meldepflicht beim Netzbetreiber oder Finanzamt.

Nachteile einer PV Inselanlage

  • Hohe Kosten

    Der Anschaffungspreis ist etwa doppelt so hoch wie bei einer herkömmlichen PV-Anlage, insbesondere wegen des teuren Stromspeichers.

  • Abhängigkeit von Sonnenlicht

    Bei schlechten Wetterbedingungen kann die Stromversorgung unterbrochen werden.

  • Kein Strombezug bei Ausfall

    Fällt die Inselanlage aus, kannst Du keinen Strom aus dem Netz beziehen.

  • Keine Einspeisevergütung

    Überschüssiger Strom kann nicht ins Netz eingespeist werden, was finanzielle Einbußen bedeutet.

Autarkie auf hohem Niveau

Wusstest du, dass es Inselanlagen gibt, die so konzipiert sind, dass sie ganze abgelegene Inseln oder Dörfer mit Strom versorgen? Ein bekanntes Beispiel ist die El Hierro, eine kleine Insel der Kanaren. Sie wurde dank einer Kombination aus Windkraft und Photovoltaik nahezu energieautark, was sie zu einem der ersten größeren Orte in Europa macht, der komplett unabhängig vom konventionellen Stromnetz lebt. So kann "Inselanlage" wörtlich gemeint sein!

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Wichtige Faktoren bei der Planung

Eine Inselanlage muss täglich Strom erzeugen, da kein Haushaltsstrom vom Netz zur Verfügung steht. Die Dimensionierung ist daher entscheidend:

  • Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von ca. 4500 kWh sollte die Leistung mindestens 10 kWp betragen. Dies entspricht etwa 60 Quadratmetern Dachfläche.

  • Der Stromspeicher sollte so groß dimensioniert sein, dass er bis zu vier Tage ohne Sonnenschein Strom liefern kann. Erfahrene Solarfirmen helfen bei der korrekten Berechnung.

Die richtige Ausrichtung der Solarmodule

Für Inselanlagen ist eine Südausrichtung ideal, da die Sonne zur Mittagszeit am höchsten steht und so der Stromspeicher optimal gefüllt werden kann. Alternativ sind auch Süd-Ost- oder Süd-West-Ausrichtungen möglich. In den Wintermonaten solltest Du darauf achten, dass ausreichend Sonnenlicht eingefangen wird. Eine Ost-West-Ausrichtung kann ebenfalls sinnvoll sein, um den Ertrag zu maximieren.

Berechnung einer Solar-Inselanlage

Die Größe einer Solar-Inselanlage hängt vom durchschnittlichen Tagesverbrauch, dem Standort, der Dachausrichtung und der Neigung der Solarmodule ab. Der Stromspeicher sollte für vier Tage Strom liefern können und eine Reserve von 30 % haben. Ein grober demnach Richtwert:

Benötigte Speicherkapazität
=
4 x Tagesverbrauch + 30 % Reserve
=
5,2-fache Tagesverbrauch

Täglicher Stromverbrauch: Beispiele

Hier sind einige typische Verbrauchswerte, um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie viel Energie verschiedene Geräte täglich verbrauchen. Die Werte basieren auf durchschnittlicher Nutzung und können je nach Gerät und Nutzungsdauer variieren.

  • Kühlschrank (150 Watt) : 3.600 Wh pro Tag

  • Waschmaschine (2000 Watt) : 6.000 Wh pro Tag

  • Laptop (40 Watt) : 480 Wh pro Tag

  • 3 LED-Glühbirnen (je 5 Watt) : 150 Wh pro Tag

  • Geschirrspüler (1800 Watt) : 3.600 Wh pro Tag

  • Fernseher (100 Watt) : 400 Wh pro Tag

Notfallmaßnahmen

Um auf Ausfälle vorbereitet zu sein, empfiehlt sich die Anschaffung eines Dieselgenerators oder eines mobilen Solarsystems für die Notstromversorgung wichtiger Geräte. Ein Dieselgenerator bietet den Vorteil, auch bei längeren Stromausfällen unabhängig vom Wetter zuverlässig Energie zu liefern, während mobile Solarsysteme nachhaltiger sind, aber nur bei ausreichend Sonnenlicht effektiv arbeiten.

Für kurze Ausfälle kann auch die Investition in eine USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung) sinnvoll sein, die empfindliche Geräte wie Computer oder Medizintechnik schützt und Zeit gibt, alternative Stromquellen einzurichten. Darüber hinaus ist es ratsam, die Kapazität des Notstromsystems so zu wählen, dass nicht nur kritische Geräte wie Kühlschrank oder Heizsystem versorgt werden, sondern auch Kommunikationsgeräte wie Smartphones und Router betriebsbereit bleiben, um in Notfällen informiert zu bleiben und kommunizieren zu können.

Photovoltaik Monteur auf einer Leiter mit erhobenen Daumen

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Genehmigungen und Förderungen

Eine Inselanlage benötigt keine Genehmigung und muss weder beim Finanzamt noch im Marktstammdatenregister gemeldet werden. Es gibt keine staatlichen Förderungen, da der erzeugte Strom nicht ins Netz eingespeist wird.

Wirtschaftliche Überlegungen

Aus rein wirtschaftlicher Sicht lohnt sich eine Inselanlage in der Regel nicht, da die Anschaffungskosten doppelt so hoch sind wie bei herkömmlichen PV-Anlagen und es keine Förderungen gibt. Sie lohnt sich jedoch bei drohenden Stromausfällen oder für Personen, die vollständig autark leben möchten.

Zusätzlich sind die laufenden Wartungskosten bei Inselanlagen oft höher, da die Batterien und andere Komponenten regelmäßig gewartet und eventuell ausgetauscht werden müssen.

Kombination mit einer Heizungsanlage

Technisch ist die Kombination einer Inselanlage mit einer Heizungsanlage möglich, aber nur sinnvoll, wenn das Haus gut gedämmt ist und keinen hohen Wärmebedarf hat. Die Kosten steigen aufgrund des erhöhten Strombedarfs.

Fazit

Photovoltaik-Inselanlagen bieten eine gute Alternative in schwer zugänglichen Regionen und für Menschen, die energieautark leben möchten. Die höheren Kosten und die Notwendigkeit einer präzisen Planung solltest Du jedoch berücksichtigen. Fachkundige Beratung durch Solarunternehmen ist empfehlenswert, um die richtige Dimensionierung der Anlage sicherzustellen.

Häufig gestellte Fragen:

Was ist eine Photovoltaik-Inselanlage?

Eine Photovoltaik-Inselanlage ist ein Solarsystem, das nicht an das öffentliche Stromnetz angeschlossen ist. Sie ermöglicht es, eigenständig Strom zu erzeugen und zu nutzen, ohne auf externe Stromanbieter angewiesen zu sein.


Für wen lohnt sich eine Photovoltaik-Inselanlage?

Eine Inselanlage lohnt sich vor allem für Menschen, die in abgelegenen Regionen ohne Netzanschluss leben oder vollständig unabhängig von Energieversorgern sein möchten, z. B. in Ferienhäusern oder Berghütten.


Welche Kosten sind mit einer Photovoltaik-Inselanlage verbunden?

Die Anschaffungskosten sind etwa doppelt so hoch wie bei herkömmlichen PV-Anlagen, da ein leistungsstarker Stromspeicher notwendig ist. Die Kosten für den Speicher allein können zwischen 20.000 und 40.000 Euro liegen.


Welche Genehmigungen sind für eine Photovoltaik-Inselanlage erforderlich?

Für Photovoltaik-Inselanlagen sind keine Genehmigungen erforderlich, da sie nicht ans Stromnetz angeschlossen sind. Es besteht auch keine Meldepflicht beim Finanzamt oder im Marktstammdatenregister.


Wie dimensioniere ich eine Photovoltaik-Inselanlage richtig?

Die Dimensionierung hängt vom durchschnittlichen Stromverbrauch, der Dachausrichtung, der Neigung der Solarmodule und dem Standort ab. Ein erfahrener Solarfachbetrieb kann bei der korrekten Berechnung helfen, um sicherzustellen, dass die Anlage ausreichend Strom produziert und speichert.


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